Passantenfrequenz

Die Passantenfrequenz wird in Kurzform wie folgt definiert: Anzahl von Passanten, die in einer bestimmten Zeitperiode einen Kontrollpunkt passieren. Anhand der Passantenfrequenz werden Einflüsse auf die Umsatzstärke des Standortes erzeugt. Sie ist eine Kenngröße bei der Bewertung von Einzelhandelsstandorten.

In der Regel erfolgt eine punktuelle Messung zu einem bestimmten Zeitpunkt, an einem bestimmten Tag. Dieser Zeitpunkt soll jedoch nicht auf einen Feiertag oder in der allgemeinen Urlaubs- und Freizeit erfolgen. Die Zählung wird durch sogenannte Interviewer durchgeführt. Meist wird diesen vorgegeben, dass nur diejenigen Passanten zu zählen sind, welche aus einer bestimmten Richtung vorbeigehen. Gleichzeitig sollen auch die Wettterverhältnisse zu diesem Zeitpunkt erfasst werden. Diesem Indikator wird allerdings häufig eine zu große Gewichtung in der Bewertung zugeteilt. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht die Passantenfrequenz alleine, sondern auch die Konsumfähigkeit und Konsumbereitschaft der Fußgänger von erheblicher Bedeutung sind. Eine Vielzahl von Passanten, die auf der Suche nach „Preis-Schnäppchen“ sind, wird für einen teuren Juwelierladen kaum von Interesse sein. Dies gilt auch für Banken, die insbesondere Firmen und deren Mitarbeiter in der Umgebung ansprechen möchten und nicht auf die Laufkundschaft angewiesen sind. Dies wird auch als „konsumige“ Lage bezeichnet. In einer Adressenlage kann für ein Ladenlokal daher die Passantenfrequenz eine untergeordnete Rolle spielen. Als Beispiel sei hier Maximilianstraße in München genannt. Die Passantenfrequenz fällt dort zwar verhältnismäßig gering aus, ein großer Teil der Fußgänger zeichnet sich jedoch durch eine hohe Konsumbereitschaft und Konsumfähigkeit aus.