Bodenarten
Im Bauwesen untersucht man den Baugrund üblicherweise durch Bohrungen ( Sondierbohrungen ). Die so gewonnen Bodenproben können in drei Kategorien unterteilt werden:
- Nichtbindiger Boden oder auch stark durchlässiger Boden genannt, den man beispielsweise je nach Wassergehalt und Zusammensetzung kneten kann
- Bindiger Boden oder auch wenig bis nicht durchlässiger Boden genannt, den man beispielsweise stampfen oder verdichten kann
- Organischer Boden, den man im Allemeinen in die lebende organische Substanz ( Biomasse ) und tote organische Substanz ( Humus ) unterteilt
Nichtbindige Bodenarten sind zum Beispiel Kies, Steine und Sand. Diese kommen miteinander vermischt vor und werden für die Herstellung von Mörtel, Beton und Estrich benötigt. Durch Sieben werden Sande und Kiese in verschiedene Korngrößen getrennt. Man unterscheidet dabei Fein, Mittel und Grobsand bzw. -kies.
Bindige Bodenarten sind Ton, Lehm, Mergel und Schluff.
Ton ist ein Gemenge feinster mineralischer Stoffe. Er lässt sich in feuchtem Zustand gut formen und dient als Rohstoff für die Ziegelherstellung. Beim Trocknen und Brennen verringert er sein Volumen ( Schwinden ). Die Brennprodukte der Tone sind sehr hitzebeständig.
Lehm setzt sich aus Ton und Sand zusammen und hat eine gelblich-braune Farbe.
Mergel besteht aus Ton und Kalk. Er wird zur Kalk- und Zementherstellung verwendet.
Schluff ist ein staubfeiner Sand. Er enthält Quarz, Glimmer, Feldspate, Karbonate und etwas Ton.
Organische Bodenarten sind Humus und Torf.
Humus ist ein organischer Boden, er ist braun bis schwarz und besteht aus verrotteten pflanzlichen und tierischen Stoffen.
Torf entsteht in Mooren aus vermoderten Pflanzenresten, wobei die pflanzliche Substanz nur unvollständig zersetzt ist. Im getrockneten Zustand ist Torf brennbar. Im feuchten Zustand wird Torf je nach Zusammensetzung auch als Humus bezeichnet. In der Bodenmechanik wird Torf zu den besonders setzungsempfindlichen Böden gezählt. Er ist für die Gründung ungeeignet, weil er sich leicht zusammendrücken lässt und aufgrund der fortschreitenden Zersetzung mit einem natürlichen Setzen des Bodens über einen längeren Zeitraum gerechnet werden muss.