Wärmedämm-Verbundsystem ( WDVS )
Das Wärmedämm-Verbundsystem ( WDVS ) gibt es seit etwa 1960. Der vermehrte Einsatz erfolgte jedoch erst nach der Energiekrise in den 70er Jahren. Das früher auch als “Thermohaut “ oder “Vollwärmeschutz“ bezeichnete System hat den Vorteil, dass es problemlos nachträglich auf Gebäude angebracht werden kann und sowohl den Wärmeschutz als auch den Witterungsschutz verbessert.
Der Aufbau des WDVS:
- Tragender Wandbaustoff ( ein- oder mehrschalig )
- Klebemörtel vollflächig bzw. nach Zulassung ab 40 % ( meist im Neubau ) und ggfl. eine zusätzliche Verdübelung ( meist im Bestand )
- Dämmstoff, z.B. aus PS- oder PUR-Hartschaum, Mineralfasern, Mehrschichtplatten oder Kork
- Unterputz bzw. Armierungsschicht, bestehend aus einer Mörtelschicht mit dem eingearbeitetem Armierungsgewebe
- Armierungsgewebe, das etwa mittig, besser aber im oberen Drittel des Unterputzes vollständig überdeckt eingebettet ist
- Oberputz bzw. Schlussbeschichtung als Witterungsschutz und zur Gestaltung
Der Oberputz bzw. die Schlussbeschichtung kann beim WDVS aus verschiedenen Materialien bestehen. Man unterscheidet in:
- Mineralische Putze mit Bindemittel auf Zementbasis, Kunstharzputze auf Silikon- und Silikatbasis
- Flachverblender aus kunstharzgebundenen Platten bis 5 mm Dicke mit klinkerartigem Aussehen, die auf dem Unterputz verklebt werden.
- Keramische Beläge aus Riemchen, Fliesen oder Platten, die auf den Unterputz geklebt werden und bei denen anschließend die Fugen verfüllt werden.